Aktivitäten auf dem Bauernhof
Auf einem Bauernhof gibt es viel zu erleben und zu entdecken. Vor allem für Kinder stellt der Urlaub auf dem Bauernhof oft eine ganz andere Welt dar, als sie es gewohnt sind. Aber auch Erwachsene sind begeistert, wenn sie beim Kühe melken einmal selbst Hand anlegen oder selbst am Steuer eines Treckers sitzen dürfen. Vor allem Menschen, die in der Stadt aufgewachsen sind, dort leben und den täglichen Trubel mit Verkehrslärm, Abgase und Stress miterleben, können auf einem Bauernhof einmal richtig abschalten und die Ruhe auf dem Land genießen.
Reiten ist eine sehr beliebte Sportart, die bereits seit vielen tausend Jahren ausgeübt wird. Wenn man ihn richtig lernen und regelmäßig betreiben möchte, ist das Reiten ein Hobby, das zwar sehr zeitintensiv und kostspielig ist, das aber neben einem guten Ganzkörpertraining durch die Beschäftigung mit den Pferden auch für eine Menge Entspannung sorgt.
Vor allem bei einem Urlaub auf dem Bauernhof möchten sich viele an diesen Sport herantasten und einmal das Gefühl kennen lernen, die Umgebung vom Pferderücken aus zu entdecken. Auch begeisterte Reiter, die ihrem Hobby im Alltag nachgehen, freuen sich über neue Pferde und eine neue Umgebung für einen tollen Ausritt. Dabei ist natürlich der Ausritt am Strand besonders reizvoll, bei dem man sich die frische Seeluft um die Nase wehen lassen kann. An der Nordsee sind sogar Ausritte ins Wattenmeer möglich, was ein besonders einprägsames Erlebnis darstellt. Aber auch Ausritte durch Wiesen, Felder und Wälder sind reizvoll. Wer seinen Urlaub auf dem Bauernhof in Süddeutschland oder den Alpen plant, kann die bergige Umgebung vom Pferd aus erkunden.
Anfänger sollten auch im Urlaub nicht direkt im gestreckten Galopp am Strand entlang reiten, sondern eine Anfängertour mitmachen oder erstmal einige Reitstunden nehmen. Dabei lernen sie den richtigen Umgang mit dem Pferd sowie die richtige Kommunikation, damit Hilfen vom Pferd richtig verstanden und umgesetzt werden können. Dann steht dem „Glück der Erde“ nicht mehr im Wege.
Ungewöhnliche Schlafplätze gibt es viele: So bieten Hotels aus Eis, Baumhäuser, große Weinfässer, Design-Hotels oder Leuchttürme Übernachtungsmöglichkeiten für Menschen, denen es nicht reicht, in ihrem Urlaub in einem normalen Haus in einem normalen Bett zu schlafen. Als besonders romantisch gilt das Schlafen im Stroh und Heu. Hierfür gibt es extra Heuherbergen, in denen alleine Scheunen oder Ställe als Schlafplatz genutzt werden. Wer dies einmal ausprobieren möchte, kann seinen Urlaub auf dem Bauernhof dazu nutzen. Viele Bauernhöfe verfügen über eine Scheune, in der Heu und Stroh gelagert wird und die auch mal zum Schlafplatz umgewandelt werden kann. Dabei sind es häufig Kinder, die das Schlafen im Stroh als riesiges Abenteuer ansehen, aber auch verliebte Pärchen freuen sich darauf, im Heu oder Stroh zu kuscheln. Einige Bauernhöfe verfügen sogar über richtige Betten aus Stroh, in anderen muss das lockere Stroh oder Heu selbst zu einem gemütlichen Lager zusammengesucht werden.
Wer das Schlafen im Stroh einmal ausprobieren möchte, sollte auf jedenfall einen Schlafsack dabei haben. Viele Bauernhöfe stellen diese jedoch auch zur Verfügung. Hinzu kommen kuschelige Wolldecken, damit es nachts nicht zu kalt wird.
Der Traum vieler Kinder und oft auch Männer ist es, einmal einen Traktor zu fahren. Dabei möchten die einen gerne einfach mitfahren und das Gefühl auf der großen Landwirtschaftsmaschine miterleben, die anderen möchten gerne selbst das Lenkrad in der Hand halten, die Kraft des Dieselmotors spüren und alleine eine Runde drehen.
Die Geschichte der Traktoren geht bis in 19. Jahrhundert zurück. Erfunden wurde die landwirtschaftliche Zugmaschine vermutlich in Russland um 1880 zum Transport schwerer Gegenstände auch auf unebenen Wegen. Diese Idee schwappte erst in die USA, später auch nach Deutschland über. Die Produktion deutscher Traktoren entwickelte sich in den 1920er Jahren. Heute werden Traktoren hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt, aber auch bei Liebhabern von Oldtimern oder in der Sportart Tractorpulling spielen sie eine Rolle.
Bei einem Urlaub auf dem Bauernhof besteht oft die Möglichkeit, auf einem Traktor mitzufahren oder auch einmal selbst auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen. Dabei sollte das Fahren mit einem Traktor nicht mit dem Autofahren verglichen werden: Der Umgang stellt sich als etwas komplexer dar und auch beim Mitfahren wird man gewisse Unterschiede merken: durch die sehr großen Räder schwankt und wackelt es mehr als in einem Auto, so dass man sich gut festhalten sollte.
Wenn man an einen Urlaub auf dem Bauernhof denkt, kommt einem oft als erstes frische Milch und das Melken von Kühen in den Sinn. Traditionell wurde das Melken dabei mit der Hand gemacht, heute wird diese Arbeit hauptsächlich von Melkmaschinen übernommen. Dies dient der Zeitersparnis und der Unterstützung effizienter Arbeitsabläufe. Trotzdem ist es auf vielen Bauernhöfen oft möglich, selbst einmal Hand anzulegen und ausprobieren, wie es sich anfühlt, eine Kuh zu melken. Dabei ist diese Aufgabe schwieriger, als sie auf den ersten Blick scheint: Mit einfachem Ziehen am Euter wird man keine Milch bekommen, dafür ist ein bisschen Gefühl und Übung notwendig, was beim Ausprobieren nach einiger Zeit aber von alleine kommt.
Die frische Milch wird dann meistens an Molkereien geliefert, um dort verarbeitet zu werden. Einige Bauernhöfe behalten zumindest einen Teil der Milch, um daraus Butter oder Käse herzustellen. Toll ist es als Urlauber, wenn man dabei helfen oder zumindest zusehen kann. Butter wird durch Rahm, der sich nach 2 Tagen auf ruhender Milch bildet, hergestellt. Käse entsteht durch die Gerinnung des Milcheiweißes Kasein, das durch Lab oder Milchsäure hervorgerufen wird. Wenn die notwendigen Geräte vorhanden sind und die Hygienestandards eingehalten werden, können Käse und Butter auch direkt auf dem Bauernhof hergestellt werden, was einen spannenden Einblick in die Nahrungsmittelproduktion bietet.
Wer nicht gerade einen Apfelbaum oder ein paar Erdbeerpflanzen im Garten hat, kennt Obst meist nur, wie es bereits gepflückt im Supermarkt oder beim Gemüsehändler liegt und auf den Verkauf wartet. Ein ganz besonderes Geschmackserlebnis ist es, wenn man das Obst selbst vom Baum oder Strauch pflücken und es direkt danach genießen kann. Beliebt ist dies vor allem auf Erdbeerfeldern – in vielen Städten wird das Erdbeeren Pflücken bereits als Freizeitaktivität angepriesen, bei der Stadtmenschen sich in der Natur entspannen und Kinder die Früchte direkt am Strauch kennen lernen können.
Auf vielen Bauernhöfen, auf denen der Obstanbau zum Geschäft gehört, besteht die Möglichkeit, den Erntehelfern über die Schulter zu gucken und auch selbst mitzuhelfen. Haupterntezeit ist normalerweise der Spätsommer und Herbst, wenn Äpfel, Birnen, Pflaumen, Nüsse und verschiedene Beeren reif sind. Früher gepflückt werden Erdbeeren und Himbeeren. Einige Bauern verkaufen ihre Ausbeute dann direkt frisch auf Wochenmärkten oder beliefern örtliche Betriebe mit dem frischen Obst, andere arbeiten mit großen Supermarktketten zusammen. Interessant ist auch die Weiterverarbeitung der Früchte – so entstehen auf einigen Höfen frische Marmeladen, Säfte, Liköre oder Kompott.
Der Viehtrieb findet normalerweise auf Bergbauernhöfen statt. Wenn man in den Bergen Urlaub macht, kann es so durchaus vorkommen, dass einem plötzlich eine Gruppe freilaufender Kühe entgegen kommt, die von einem zum anderen Ort getrieben werden. Grund für den Viehtrieb ist die Lage von Bergbauernhöfen: Durch das anspruchsvolle Klima und die Wetterverhältnisse bestehen Bergbauernhöfe meist aus einem zentralen Gebäude und einer oder mehrerer Almen, auf denen man meist Bergweiden und zugehörige Wirtschaftsgebäude findet. Im Sommer werden Kühe häufig auf diese Sommerweiden getrieben, im Wirtschaftsgebäude werden die Tiere gemolken und die Milch weiter verarbeitet. Im Herbst, wenn der erste Schneefall bevorsteht, geht es für die Kühe dann normalerweise wieder zurück zum tiefer gelegenen Hauptgebäude, wo sich der Stall befindet.
In Gebieten mit breiten Straßen wird der Viehtrieb mittlerweile auch gerne mit Transportern durchgeführt. Häufig dominieren in den Bergen jedoch schmalere Straßen und Wege, so dass der Viehtrieb hier ganz traditionell durch Menschen stattfindet, häufig unterstützt von Hütehunden. Dabei wird immer viel Unterstützung benötigt, so dass Urlauber, die ihre Zeit im Frühling oder Herbst auf einem Bergbauernhof verbringen, mit etwas Glück beim Viehtrieb helfen können.
Ein weiterer Grund, warum vor allem viele Familien Urlaub auf dem Bauernhof machen, ist die Nähe zum Landleben. Wer in einer größeren Stadt wohnt und tagtäglich mit Abgasen, Straßenlärm und Menschenmengen konfrontiert wird, freut sich auf etwas Ruhe im Urlaub. Zudem ist es vor allem für Kinder ein tolles Erlebnis, einfach auf der Straße an der frischen Luft spielen zu können und Tiere wie Kühe oder Schweine live zu sehen.
Aktivitäten an der frischen Luft gibt es dabei ausreichend. Viele ländliche Gebiete bieten sich zum Wandern, spazieren gehen oder Fahrradfahren an. Vor allem der Urlaub auf dem Bauernhof in bergigen Gebieten wie Süddeutschland, Österreich oder der Schweiz ist ideal für Bergtouren. Wer die Berge nicht so gerne zu Fuß erklimmt, hat häufig auch die Möglichkeit, per Seilbahn oder Sessellift zum Gipfel zu gelangen. Wer sich eher auf dem flachen Land aufhält, kann sich auf das Fahrrad schwingen und die Natur so entdecken.
Das Angebot der Aktivitäten an der frischen Luft ist natürlich immer vom Standort des Bauernhofs abhängig. Einige befinden sich in der Nähe von größeren Städten, die man an einem Tagesausflug besuchen kann. Andere liegen wirklich inmitten abgeschiedener Natur – bei einem solchen Urlaub stehen Natur, frische Luft und das Hineinschnuppern in das ländliche Leben im Vordergrund. Wieder andere sind trotz der ländlichen Lage gut an verschiedene Freizeitaktivitäten wie Schwimmbäder, Minigolfanlagen, Spiel- und Sportangebote angebunden.
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